Vor einigen Jahren war die Welt des Automobils noch „einfacher“ zu durchdringen. Wenn man über ein Fahrzeug sprach, stand oft die Marke, der Motor und das Aussehen der Karosserie im Vordergrund. Auf dem Weg zum autonomen Fahren werden nun die Sensorik und Software immer mehr im Mittelpunkt des Automobils stehen. Sensoren überwachen das Fahrzeug sowie den in der Umgebung befindlichen Verkehr. Dabei soll eine künstliche Intelligenz die Umwelt analysieren und wie ein menschliches Gehirn situativ reagieren können.
Inzwischen achten Autokäufer weniger auf Spaltmaße und dafür häufiger auf digitale Features. Aus diesem Grund sind traditionelle Hersteller bereits Kooperationen mit Unternehmen wie Qualcomm oder Nvidia eingegangen, welche den Herstellern komplette Softwarepakete verkaufen. [1]
Apple hat nun auf der WWDC angekündigt, dass es gegen Ende 2023 eine neue Version seiner „Apple Carplay“-Software auf den Markt bringen wird. Die aktuelle Version dient noch als Spiegelung des iPhones auf einem Bildschirm im Fahrzeug. Die neue Software geht jedoch einen großen Schritt weiter und will die Verbindung mit einem beliebigen Bildschirm im Fahrzeug ermöglichen. Individuelle Nutzeroberflächen zeigen dynamisch Informationen über Geschwindigkeit, Navigation und Batteriezustand an. Auch die Klimaanlage und das Radio können durch Apples Carplay gesteuert werden. Die ursprünglich von den Herstellern entwickelten Benutzeroberflächen, die jahrzehntelang die Eigenschaften einer Marke widerspiegelten, würden damit der Vergangenheit angehören. Zudem geben die Hersteller ein Stück der Macht über die Daten ab. In den USA unterstützen bereits 98% der angebotenen Fahrzeuge Carplay und 79% der Kunden würden nur ein Auto mit Carplay-Unterstützung kaufen.[2] Diesen nicht unerheblichen Einfluss nutzt Apple nun und hat so die Möglichkeit einen großen Fußabdruck im Automarkt zu hinterlassen. Von den deutschen Herstellern haben bereits Audi, Porsche und Mercedes der Kooperation zugestimmt. International sind unter anderem Ford, Jaguar, Nissan, Renault und Volvo vertreten.[3]
Quellen:
[1] https://www.businessinsider.de/gruenderszene/automotive-mobility/drehmoment-apple-carplay-c/
[2] https://t3n.de/news/apple-carplay-iphone-auto-1479218/
[3] https://www.automobil-industrie.vogel.de/apple-uebernimmt-das-cockpit-carplay-soll-ab-2023-fahrzeugfunktionen-steuern-a-124b3e70430332430cf8d16ecaefc41c/
Bild: Apple