
Bei der Entwicklung hin zu einer automatisierten und vernetzten Mobilität wird in der (breiteren) Öffentlichkeit oft der Eindruck vermittelt, als sei die Technik bereits so weit fortgeschritten, dass eine problemlose Umsetzung kurzfristig möglich sei. Aktuell steht die Branche allerdings vor der Herausforderung, eine neue Methodik zur Validierung und Zulassung von automatisierten Fahrfunktionen zu entwickeln, da bewährte Methoden beim Wegfall des Fahrers als Rückfallebene nicht mehr greifen. Besonders das Testen und Validieren in virtuellen Umgebungen gewinnen dabei zukünftig immer mehr an Bedeutung.
Neben technischen müssen weitere Aspekte bei der Umsetzung vernetzter Mobilität berücksichtigt werden[1]. Eine zentrale Rolle spielen hierbei Akzeptanzfragen (gesellschaftliche Ebene). Eine frühzeitige Einbeziehung der Nutzer*innen in einem experimentellen Umfeld (Reallabor) während des Entwicklungsprozesses birgt große Synergiepotenziale zur Integration der Bedürfnisse und Anforderungen späterer Nutzer*innen.
Auf der Grundlage des Ansatzes „TEFMA“[2] zeigen die Autoren in ihrem Beitrag am Beispiel der Virtualisierung von Städten in Simulationsumgebungen auf, wie die Forschung im technischen Bereich und daraus resultierende Tools in einem experimentellen Umfeld genutzt werden können, um Innovationshemmnisse auf der Seite der potenziellen Nutzer*innen zu identifizieren bzw. zu begegnen. Dies ermöglicht beispielsweise, vernetzte Mobilität in der eigenen Stadt zu simulieren, den Nutzer*innen die damit einhergehenden Vorteile frühzeitig aufzuzeigen und damit die Basis für eine erfolgreiche Umsetzung zu legen.
[1] Siehe Eckstein, L. et al.: Automatisiertes Fahren – Potenziale, Herausforderungen und Lösungsansätze, in: ATZ Automobiltech Z (2018) 120(Suppl 3): 58. https://doi.org/10.1007/s35148-018-0099-z
[2] Vgl. Treichel HR., Krause M., Michalik D., Kohl P. (2020) User-driven development (UDD). In: Proff H. (eds) Neue Dimensionen der Mobilität. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-29746-6_36