Die Mobilität spielt im Leben vieler Menschen eine zentrale Rolle. Aber was bedeutet es, zukünftig “automatisiert” zu fahren? Wie wird sich unser Alltag, wie unser Stadtbild ändern? Bei vielen Menschen ist die Skepsis groß: Wie wird automatisierte Mobilität funktionieren? Was muss ich Neues lernen? Damit die Mobilitätswende gelingt, reicht es nicht, nur Technologien zu entwickeln. Vielmehr ist es notwendig, die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen und auch eine menschzentrierte Perspektive im gesamten Entwicklungs- und Einführungsprozess automatisierter Mobilität einzunehmen. Einerseits, um die konkreten Bedarfe zu befriedigen, andererseits, um mögliche Probleme bei der Einführung neuer Mobilitätsangebote frühzeitig zu identifizieren.
Deshalb fand am Donnerstag, den 31. März 2022, eine weitere Veranstaltung unserer camo.event-Reihe unter dem Titel „Der Mensch im Mittelpunkt der Mobilitätswende: Ohne Akzeptanz keine Umsetzung automatisierter Mobilität“ statt. Die Experten aus Wissenschaft und Praxis gaben den 60 Teilnehmer*innen einen Einblick in Maßnahmen zur Akzeptanzsteigerung und zeigten anhand von Praxisbeispielen, wie man die Einführung von automatisierten Mobilitätsdiensten in der eigenen Kommune erfolgreich unterstützen kann.
Prof. Dr. rer. nat. Stefan Geisler, Leiter des Forschungsinstituts Positive Computing und Professor für Mensch-Maschine-Interaktion an der Hochschule Ruhr West, machte in seinem Einführungsvortrag deutlich, dass man das autonome Fahren aus einer auf das Wohlbefinden ausgerichteten Perspektive betrachten muss. Ziel ist es, die Bevölkerung bereits bei der Einführung dieser Technologie mitzunehmen.
Per Kohl und Henrik Detjen von camo.nrw zeigten in ihrem Impulsvortrag wie Technologien automatisierter Mobilität mithilfe unterschiedlicher Demonstratoren und Simulatoren „zum Anfassen“ bereitgestellt werden können. Durch solche Reallabor-Aktivitäten wird automatisierte Mobilität für Bürgerinnen und Bürgern interaktiv erlebbar.
Alexander Engel vom Projekt Rethinking Mobility – bergisch.smart_mobility machte deutlich, dass Partizipation nicht nur als Mitsprache verstanden werden sollte, sondern als gemeinsames Entwickeln und Entscheiden. Wie dies konkret in der kommunalen Praxis umgesetzt werden kann, zeigte er an einer Reihe von neuen Formaten und Formen der Bürgerbeteiligung.
Christoph Ziegenmeyer, Head of Communications MOIA – Volkswagen Group, stellte das AD-Ridepooling-Projekt von MOIA in Hamburg vor. Ziel ist es, auf Hamburgs Straßen ab 2025 einen fahrerlosen Ridepooling-Betrieb einzuführen. Ihm zufolge erhöhen autonome Technologien die Verfügbarkeit von Fahrzeugen erheblich, während gleichzeitig die Preise für das Mobilitätsangebot sinken. Er wies aber auch darauf hin, dass bei fahrerlosen Systemen Lösungen für aus Kundensicht wichtige Zusatzservices wie Gepäcktransport, Einsteigehilfen etc. auch ohne Fahrer gefunden werden müssen.
Hier finden Sie die Vortragsunterlagen der Referenten zum Download:
- Positive Computing: Wohlbefindensorientierte Gestaltung automatisierter Mobilität
Prof. Dr. rer. nat. Stefan Geisler | Hochschule Ruhr West - Die Zukunft erleben: Automatisierte Mobilität im Reallabor
Per Kohl und Henrik Detjen | camo.nrw - Smart Citizens: Formate und Formen von Bürgerbeteiligung
Alexander Engel | Rethinking Mobility – bergisch.smart_mobility - MOIA: AD-Ridepooling-Projekt in Hamburg
Christoph Ziegenmeyer | MOIA – Volkswagen Group
Weitere Informationen zu den vorgestellten Inhalten finden Sie auf den jeweiligen Webseiten der Projekte/Initiativen:
- Institut Positive Computing
- Rethinking Mobility – bergisch.smart_mobility: Webseite | Podcast
- MOIA: Webseite | Begleitstudie
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