In der heutigen Zeit ist es oftmals schwer der Masse an Möglichkeiten zu entkommen, welche einem im alltäglichen Leben angeboten werden. Ob popkulturelle Aspekte wie Musik, Filme und Videospiele oder allgemeine Dinge wie dem Eröffnen eines neuen Kontos oder dem Abschließen eines Handyvertrages. Die meisten modernen Angebote haben eines gemeinsam: Sie sind als Abonnement-Modelle gestaltet, die über einen gewissen Zeitraum zu buchen sind und dabei zumeist individuell den Bedürfnissen einer Person angepasst werden. Im Allgemeinen werden sie als „On-Demand-Dienste“ (zu Deutsch: Dienste nach Anforderungen) bezeichnet. Der große Vorteil solcher Angebote liegt in der unmittelbaren Verfügbarkeit aller Leistungsmerkmale eines gebuchten Produktes oder einer Dienstleistung.
Auch im Automobilsektor sind diese Optionen bereits zu finden. Sie stehen hier den traditionellen Leasing-Modellen gegenüber und decken einen kürzeren Nutzungszeitraum zu oftmals geringeren Kosten ab. Auch innerhalb der Buchungsmodelle für die Fahrzeuge gibt es weitere On-Demand-Optionen. Konkret wird hier von On Demand Car Functions (ODCF) gesprochen. Somit kann ein Kunde, welcher ein Auto gemietet oder geleast hat, digital aus dem Fahrzeug heraus weitere Funktionen wie Assistenzsysteme oder auch Entertainment-Pakete in sein Angebot integrieren. [1] Hintergrund dieser Entwicklung sind vor allem die fortschreitenden technischen Möglichkeiten der Fahrzeuge. Es ist keinesfalls übertrieben, das moderne Auto charakterlich mit den Plattformen der Smartphones gleichzusetzen.
Diese technischen Entwicklungen betreffen nicht nur fahrzeuginterne Funktionen, sondern auch ganze Mobilitätstechnologien. Funktionen der automatisierten bzw. autonomen Mobilität sind mit der rasanten Entwicklungsgeschwindigkeit und der klaren Software-Dominanz prädestiniert für einen solchen Service. Dienste dieser Art unterliegen verschiedensten Restriktionen und können auf neue Anforderungen bzw. Märkte flexibel angepasst, ausgeweitet und „over the air“ (OTA) übertragen werden.
Zwei große Hersteller haben nun angekündigt das autonome Fahren als On-Demand-Modell zu platzieren und demnach für einen gewissen Aufpreis als Zusatzfunktion anzubieten. Fahrzeuge der Automatisierungsstufe 4 (vollautomatisiertes Fahren) können bei Bedarf jederzeit manuell bedient werden, was ein solches Angebotsmodell möglich machen könnte. [2] Wird diese Option von einem Kunden hinzugebucht, könnte das Fahrzeug die Steuerung autonom übernehmen. [3] Die technischen Voraussetzungen bezüglich der Sensorik erfüllen moderne Fahrzeuge dabei grundsätzlich schon heute. Erlischt das Abo nach dem gebuchten Zeitraum, steht die Funktion dem Nutzer nicht mehr zur Verfügung. So kann man individuell entscheiden, wann genau welche Funktionen in einem Auto, wie beispielsweise für lange Urlaubsreisen, gewünscht sind.
In Deutschland gibt es dieses konkrete Angebot zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, aber es wird sicher eine Möglichkeit in der Zukunft sein zwischen den beiden Welten einer traditionellen und autonomen Mobilität zu wählen.
Quellen:
[3] https://t3n.de/news/tesla-abo-full-self-driving-fsd-autopilot-abonnement-1392312/